Salz bewegt

Kennen Sie die Untergrundkobolde von Monsfonsponsa? Es sind kleine böse Erdgeister und hinterhältige Senkungsteufel, die im Lüneburger Untergrund rumoren und ihr Unwesen treiben. Immer wieder schicken sie ihre Signale aus der Unterwelt. Sie lassen Häuser zusammenbrechen, reißen plötzlich tiefe Krater in Straßen auf, verschieben tonnenschwere Quadersteine und lassen ganze Straßenzüge um mehr als einen Meter absacken. Sie haben es auf Schulen abgesehen und schrecken sogar vor dem Gefängnis und dem Polizeigebäude nicht zurück. Ein besonders verwegener Senkungsteufel hat das kaiserliche Postamt an der Neuen Sülze auf dem Gewissen.

Verfolgt man die Berichterstattung der lokalen Presse über das Senkungsgeschehen in der Lüneburger Altstadt besonders in den 50er und 60er Jahren, finden sich immer wieder Anleihen aus dem Bereich der Mystik, wenn es um neue Schäden und Ursachen geht.

Ist es die Hilflosigkeit und Ohnmacht der Lüneburger vor dem unaufhaltsamen Verfall ihrer westlichen Altstadt? Schließlich gibt es keine Mittel und Möglichkeiten die Senkungen zu stoppen. Oder hat man Angst, eventuell eingestehen zu müssen, dass die Lüneburger durch die mehr als tausend Jahre währende Ausbeutung ihres Salzstockes selbst verantwortlich für die Zerstörung ihrer Stadt sind?

 

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